„Ich bin ein Mensch“

Ammersbek, 20. April 2017. In geselliger Gesprächsrunde im idyllischen
Garten vom Haus am Schüberg berichtet Saeed Sadat über sein Leben als
Afghane. Rund zwanzig Teilnehmer können an dem beliebten Gartengespräch
teilnehmen, den sehr persönlichen Erzählungen lauschen und Fragen stellen.
Dazu bietet die Küche vom Haus am Schüberg frisch zubereitete
Köstlichkeiten, die zum Thema passen. Diesmal gibt es warmes Fladenbrot mit
leckeren Dips. Zweimal im Jahr organisiert das UmweltHaus am Schüberg diese
Gartengespräche, um den interkulturellen Austausch und das Interesse an
gesellschafts- und umweltpolitischen Themen in geselliger Runde anzuregen.
Das Konzept ist stimmig, wie die rege Teilnahme zeigt. Schnell und
ungezwungen kommt man miteinander ins Gespräch, erfährt Geschichten aus dem
Leben anderer Kulturen, ungefiltert und im direkten Kontakt. Für beide
Seiten ein großer Gewinn: Miteinander reden ist wichtig. Es hilft dabei,
Dinge zu verarbeiten und öffnet neue Sichtweisen auf die Dinge.

 

Gartengespräch Afghanistan im Haus am Schüberg

Gartengespräch Afghanistan im Haus am Schüberg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Saeed Sadat ist 27 Jahre alt und als erster Sohn afghanischer Eltern im Iran
geboren. Als er ein Jahr alt war, ist seine Familie zurück nach Afghanistan
gegangen und etwa vier Jahr später wieder in den Iran geflüchtet. Nicht,
weil das Leben im Iran verlockend ist, sondern weil der Krieg in Afghanistan
zu viele Tote gefordert hat. Einfach leben, ohne um das eigene Leben zu
fürchten, das ist der Wunsch. Doch Saeed erzählt von schlechten Erfahrungen
in der Kindheit, über Ablehnung, Ungerechtigkeit, Verbote und Gewalt. Als
Afghane im Iran hat er nicht die gleichen Chancen wie ein Iraner. Egal, wie
fleißig er in der Schule ist oder wie hart er arbeitet. Erst mit seiner
Ankunft in Deutschland kann er über gute Erfahrungen in seinem Leben
berichten. Seit zwei Jahren wohnt er nun in Ammersbek und hat Unterstützung
durch den Freundeskreis für Flüchtlinge in Ammersbek. Auch die Ruhe und die
Natur helfen ihm, um über die traumatischen Erfahrungen hinweg zu kommen.
Mittlerweile spricht er richtig gutes Deutsch und auf die Frage nach seiner
Nationalität antwortet er sehr klar: „Ich bin ein Mensch“. Er macht ein
Praktikum in Hamburg und hat die Aussicht auf eine Ausbildung zum
Tontechniker. Damit bekommt er die Möglichkeit, als Musiker und Songwriter
auch beruflich Fuß zu fassen. Jeder in der Runde ist berührt, von der
Offenheit seiner Worte und alle drücken ihm fest die Daumen für den
Ausbildungsplatz.

Zum nächsten „Gartengespräch“ über gesellschaftlich oder umweltpolitisch
relevante Themen lädt das UmweltHaus am Schüberg voraussichtlich am
Donnerstag, den 6. September ein. Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung
wird gebeten. Das genaue Gesprächsthema wird rechtzeitig bekannt gegeben.

 

Saeed Sadat (im Bild mittig) im Gespräch mit den Gästen

Saeed Sadat (im Bild mittig) im Gespräch mit den Gästen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über das Haus am Schüberg
Das Haus am Schüberg ist ein Tagungs- und Bildungszentrum des
Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Hamburg-Ost. Hier begegnen sich
Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, Lebensbereichen und Berufen um
miteinander ins Gespräch zu kommen, zu tagen, künstlerisch zu arbeiten oder
einfach nur zu übernachten. Unter dem Dach des Haus am Schüberg ist das
TagungHaus und das Bildungszentrum mit UmweltHaus und KunstHaus angesiedelt.

Der klassische Tagungsbetrieb „TagungsHaus am Schüberg“ bietet
professionelle Dienstleistung im Bereich Veranstaltungsservice und
Übernachtung und arbeitet eng mit den Kolleginnen und Kollegen aus den
Bereichen des Bildungszentrums „KunstHaus am Schüberg“ und „UmweltHaus am
Schüberg“ zusammen, die ihre jeweiligen Fachkompetenzen in den
Tagungsbetrieb einbringen und darüber hinaus eigene Veranstaltungen im
Tagungshaus durchführen.

Pressekontakt
Thomas Schönberger, Umweltreferent
Tel. 040/605 10 14
Fax 040/605 25 38
E-Mail: schoenberger@haus-am-schueberg.de

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