Dona Nobis Pacem

Kunst des Friedens – Dona nobis pacem

Holzskulptur an der „Moorburg-Trasse“ – eine künstlerische Position zur energiepolitischen Debatte.

Die Kirchenkreise Hamburg-Ost und Hamburg-West/Südholstein präsentieren in Kooperation mit der Kirchengemeinde Altona-Ost eine Skulptur des Künstlers Axel Richter im Wohlerspark, dem ehemaligen Friedhof Norderreihe, in Altona. Damit beteiligen sich die beiden Kirchenkreise an der aktuellen Diskussion um die sogenannte „Moorburg-Trasse“, eine Fernwärmeleitung, die in unmittelbarer Nähe des Parks verlaufen soll und für die zahlreiche Bäume gefällt werden müssen. Die Trasse gehört zum Kohlekraftwerk Moorburg, das das Unternehmen Vattenfall derzeit baut.

Axel Richter hat eine drei Meter hohe und zweieinhalb Meter breite Holzskulptur geschaffen, das „Agnus Dei et Dona nobis pacem“. Das Agnus Dei ist Teil der lutherischen Messe, in der um Versöhnung und um Frieden gebeten wird. Richter geht es dabei nicht um den streitlosen, billigen Frieden. „Der Begriff Versöhnung beinhaltet die Aufhebung der Bezüge, in denen Menschen sich nicht an dem orientieren (können), was Gottes Wille ist“, erklärt Richter und ergänzt: „Das kann mitunter sehr streitbar sein: Es geht im vorliegenden Fall eben nicht um den schnellen Kompromiss, um die Vermeidung des Streits in der Sache. Es geht darum, diesen aktuellen Streit auf eine Klärung hin zu führen. Denn die Schöpfung ist uns zwar anvertraut, aber wir verfügen nicht über sie“.

Die evangelische Kirche hat in diesem Streit wiederholt Position bezogen und spricht sich für einen eindeutigen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Wandel der Energiepolitik in Deutschland aus. Der Neubau von Kohlekraftwerken weist konzeptionell in die entgegengesetzte Richtung. Die Auseinandersetzung um die „Moorburg-Trasse“ muss deshalb auch als Teil der Debatte um das Kohlekraftwerk Moorburg und die dahinter stehende energiepolitische Konzeption verstanden und geführt werden. „Viele Menschen aus der Gemeinde und aus dem Stadtteil sind nicht einverstanden mit einer Energiepolitik, die ihnen die Zukunft in Altona und in Hamburg vergiftet. Für sie soll die Skulptur ein sichtbares spirituelles Zeichen sein, falsche Entwicklungen nicht als schicksalhaft oder gottgegeben hinzunehmen“, sagt Pastor Ulrich Hentschel aus der Kirchengemeinde Altona-Ost.

Die Skulptur selbst ist nicht Bestandteil der Auseinandersetzung, kommentiert diese aber in dem oben beschriebenen Sinn. Sie wird bis 18.07.2010 im Wohlerspark, Hamburg- Altona zu sehen sein.

Ein weiterer Aufstellungsort zum 2. Ökumenischen Tag der Schöpfung war in der HafenCity am 4.9.2010.

Ein Beitrag zur weltweiten Ökumenischen Schöpfungszeit 01.09. bis 10.10.2010
und der Hamburger Nachhaltigkeitswoche 13.09. bis 26.09.2010.

Die Anregung aus den orthodoxen Kirchen, eine Schöpfungszeit zwischen dem 01.09. und 02.10. zu gestalten und gemeinsam einen Tag der Schöpfung zu feiern, ist weltweit auf fruchtbaren Boden gefallen, wurde durch den Ökumenischen Rat der Kirchen beschlossen und auf dem Ökumenischen Kirchentag in München auch von den deutschen Kirchen bestätigt.

Die Arbeitgemeinschaft Christlicher Kirchen Hamburg (ACKH) und die ’Brücke – Ökumenisches Forum HafenCity’ haben diese Initiative aufgegriffen und den Ökumenischen Tag der Schöpfung in der Ökumenischen Kapelle in der HafenCity unter Beteiligung von VertreterInnen von acht Konfessionen gefeiert.

Der Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost hat den Künstler Axel Richter beauftragt eine Skulptur zu schaffen, die auf die Gefährdung und die Notwendigkeit einer menschenfreundlichen (Um-)welt hinweist. Die über 3 Meter hohe Holzskulptur wird während der Schöpfungszeit an der Spitze des Strandkais stehen – als künstlerischen Hinweis auf unsere gemeinsame Verantwortung für die gefährdete Schöpfung, die ja gerade auch in der HafenCity eine gemeinsam wahrgenommene Herausforderung ist.

Die Skulptur steht jetzt im Skulpturenpark des KunstHaus am Schüberg in Ammersbek.

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