U-Bahn Station HAUS AM SCHÜBERG

„Uwe Schloens Bildhauerarbeiten, insbesondere seine Bleiarbeiten, stellen Fragen – oft sehr grundsätzliche Fragen. Es sind Fragen nach dem Einzelnen und seinem Verhältnis zum Anderen, der ständigen Suche nach Schutz bei gleichzeitiger Isolation. Sein Projekt ‚Haltestellen‘ mag als Beispiel seiner Suche dienen und zeigt seine kompromisslose Formfindung, die Existenzielles berührt.“ Yvette Deseyve

Die begehbare Skulptur „U-Bahn Station“ im Eingangsbereich zum  Gelände des Hauses am Schüberg ist Bestandteil des europäischen Kunstprojektes OK.GO von Uwe Schloen. Eine imaginäre Linie zieht sich von Luxemburg bis nach Estland. Durch 6 Länder – verbindend, Ost – West. Nach wie vor weiß der eine vom anderen kaum etwas. Da setzt dieses Projekt an, die Reise im Kopf, Austausch, sich über  den anderen informieren.

U-Bahn_HaSch_Schild-webIn der Arbeit am Schüberg wird das Konzept um eine „andere“  Haltestelle erweitert. Bezugnehmend auf die Station der U1 in Ammersbek / Hoisbüttel, 2 km entfernt,  entsteht hier eine imaginäre U-Bahn Haltestelle. Ein Spiel mit Erwartungshaltung, Bildern im Kopf.  Fantasie und Ironie. So wird der Besucher/Betrachter mitgenommen auf die Reise….Hinweise zu den anderen Standorten sind, wie in einer realen Station auch, auf Plänen ausgehängt. Ebenso Hinweise auf eine Webseite. Postkarten werden hergestellt, um  das Projekt bekanntzumachen und weiterhin mit der „Reise“ zu spielen, sie fortzusetzen. Anreize zu geben, sich über die anderen Orte und Länder zu informieren.

Ein anderer wichtiger Aspekt, ist das Ankommen und Verweilen im Haus  im Schüberg. Inne halten, sich umsehen, staunen, überlegen, um dann wieder  „weiterzufahren“.

Die U-Bahn Station wird so angelegt, dass sie über „Knick“ gebaut  wird, man also vom Eingangsbereich nicht erkennt, was einem am Ende erwartet. Der  Betrachter geht einige Stufen nach unten, und kommt in eine Art Turm ca. 4 m über der Erde hoch, vom  Boden der Station ca. 5m. Dieser Turm ist luftig beleuchtet durch blaue Glasbausteine und eine  Lichtschrift: DU BIST NICHT ALLEIN.  Für viele zuerst ein Trost, aber auch eine Bedrohung, gerade in einer U-Bahn Station. Und nicht zuletzt die Verpflichtung Verantwortung anderen gegenüber zu übernehmen. Da es eben noch mehr Menschen auf der Welt gibt.

Die Haltestelle wird von außen komplett mit Blei überzogen. Ein  wunderbares Material, dass sich optisch in der Witterung verändert, speziell bei Sonnenschein entstehen diverse Farbnuancen. Blei steht natürlich auch für Abschottung = das ist mein Raum (auch  im Philosophischen und sozialem Rahmen) = bis hierher und nicht weiter. Aber auch für die  Schwere, die Abschottung mit sich bringt. Als auch die Schwere des Wartens.

In einem weiteren Bauabschnitt wird ein zusätzlicher Abzweig, eine imaginären Nebenlinie geschaffen. Die U-Bahn  Station Haus am Schüberg, wird mit dem entstehenden Kunstbahnhof vom Christian Jensen Kolleg in Breklum in Nordfriesland  verbunden. (Zentrum für Mission und ökumenische Bildung). In Breklum gibt es bisher keinen Bahnhof, da man sich vor Jahrzenten dagegen entschieden hat. Aber es gibt die  Bahnlinie  Hamburg /Westerland (Sylt)in unmittelbarer Nähe. So wird In das Projekt OK.GO  ein Netzwerk von Bildungszentren integriert. Ein Projekt des Kennenlernens, Austauschens und Erweiterns des  Horizonts.

Konzept:  U. Schloen, A. Richter
Stand 19.11.2013

Inbetriebnahme: 28. Septemer 2014

Informationen zur Eröffnung finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.

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