Kriegerdenkmäler

1914+1939+2014

Stumme Zeugen ins Gespräch bringen

Kriegerdenkmäler befinden sich in vielen Dörfern und Städten, in und an Kirchen, in Parkanlagen und Friedhöfen. Oft werden sie übersehen, bisweilen durch neonazistische Gruppen instrumentalisiert und regelmäßig am Volkstrauertag für kommunale Gedenkfeiern, oft mit kirchlicher Begleitung, genutzt.

Die meisten dieser Denkmäler wurden in den 1920er Jahren errichtet. Sie dienten der nationalistisch aufgeladenen Sinngebung für den Ersten Weltkrieg und wurden zu Propaganda-Stätten für die ideologische Vorbereitung des Zweiten Weltkriegs.

In einer landesweiten Aktion zum 75. Jahrestag des deutschen Angriffs gegen Polen am 1. September 1939 sollen einige dieser Denkmäler durch eine zeitlich auf ein bis zwei Wochen begrenzte Kunstaktion ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht werden.

Gefragt sind Kirchengemeinden, Bürgervereine und -Initiativen, Geschichtswerkstätten, Jugendgruppen und Kommunen, ob sie vor Ort eine solche Kunstaktion durchführen oder mittragen wollen und können. Der Arbeitsbereich Erinnerungskultur und das KunstHaus bieten dafür ihre Beratung und praktische Mitarbeit an.

 

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Bild: Kerstin Klingel, Illustration: Uwe Schloen

Projektbeschreibung

Regionale Betroffenheit und landesweite Verbundenheit generationsübergreifend anzuregen und zu verknüpfen ist die Aufgabe. Dazu braucht es ein leichtes, spielerisch mehrdeutiges und vielfach einsetzbares Objekt. Es braucht ein bildnerisches Mittel, das Bezugs- und Verfremdungsaspekte zu Stein und Bronze, Inschrift und ortsspezifischer Grünanlage entstehen lassen.

Das Bild der Wäscheleine mit weißer Wäsche erfüllt in seiner Einfachheit, in seinem Kontrast der häuslichen Intimität zum öffentlichen Denkmal alle erforderlichen Kriterien. … weiße Wäsche, Unschuld, Kindheit, dreckige Wäsche waschen, Friedensfahne, Wäsche im Wind, der Fahne nach, Heim und Herd… Durch die Auswahl der Kleidungsstücke werden zusätzliche Aspekte gesetzt.

Nicht nur Väter und Söhne, sondern auch Mütter und Töchter, die ganze Familie ist angesprochen. Es ist der alte Konflikt zwischen der Freiheit menschlich Individuellem und dessen Missbrauch — Leidtragende sind vor allem die Kinder.

Historische Denkmalinschriften werden mit Gedanken des Alltags oder Wider-Sprüchen kontrastiert. Technisch leicht aufgestellt mit zwei oder drei 2,5 m hohen Stangen und Fundamenten, kann die Wäsche auf der gespannten Leine fixiert werden. Die Länge und der Verlauf der Leine sind der Ortssituation anzupassen.

Weitere Informationen:

Infoflyer

www.akademie.nordkirche.de

Das Projekt in unserem Veranstaltungskalender

 

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