Archiv 2012

Ulli Böhmelmann - Fundstück

Ulli Böhmelmann

polymorph: Objekte, Installation 23.09.2012 – 13.01.2013

„Ulli Böhmelmann bevorzugt für ihre Arbeit eher leichte und verletzlich anmutende Werkstoffe wie z.B. dünne Papiere, Vliese, Gips oder Silikon. Der Formenkanon ihrer Arbeiten ist von reduzierten, polymorphen Gestalten geprägt, die auf den ersten Blick Naturformen assoziieren, aber letztlich höchst artifiziell sind. Scheinbar fragil und verletzlich sind ihre plastischen Körper und doch gleichzeitig von großer haptischer Anziehungskraft. Die Korrespondenz von offenen und geschlossenen Körpern, die formalen Verschränkungen von Innen und Außen und die sich daraus ergebenden Ein- und Ausblicke für den Betrachter sind mehr als nur subtil geführte innerplastische Dialoge.“

Dr. F.W. Kasten , Mannheim

Die Eröffnung: Sonntag 23.09.2012, 11.30 Uhr

Künstlergespräch: Ulli Böhmelmann und Axel Richter

Ort: KunstHaus am Schüberg

 

Dodekaeder

Dodekaeder-Skulptur – Der Mensch in der Mitte

„Religion und Mathematik sind nur verschiedene Ausdrucksformen derselben göttlichen Exaktheit.“
Kardinal Michael Faulhaber

Eine Dodekaeder-Skulptur schafft neue künstlerische Bezugspunkte zum Haus der Kirche in Harburg. Zudem weisen Fünfecke in Straßenmarkierungsfarbe auf die Skulptur hin. Beide Elemente fügen sich harmonisch in das Stadtbild um die Hölertwiete und den Hamburger Ring ein. Geschaffen hat die Skulptur die Berliner Künstlerin Natalie Espinosa. Das Ausstellungsprojekt in Harburg findet in Kooperation mit dem KunstHaus am Schüberg statt, Anlass ist das 30-jährige Bestehen des Hauses der Kirche.

Im Treppenaufgang der Fußgänger­unter­führung zum Hamburger Ring schwebt das Dodekaeder scheinbar eingeklemmt zwischen Deckenwand und Treppengeländer. Wie von einem unbekannten Ort, von einer Reise hereingerollt, scheint dieser platonische Körper hier seinen neuen Verweilort zu definieren. Für Passanten auf der Straße und Wartende an der Bushaltestelle ist die Skulptur mit einem Durchmesser von 2,5 Metern gut sichtbar. Ausgehend vom Vieleck ist das Fünfeck und das sich daraus ergebende Dodekaeder einer der platonischen Körper. Von allen Körpern wurde dieser von alters her als der vollkommenste betrachtet. Er besteht aus 12 Flächen, 20 Ecken und 30 Kanten. Seine Seitenflächen sind Fünfecke (Pentagone), die vom Maß des Goldenen Schnittes durchdrungen sind – für die Griechen Ausdruck der Harmonie und des Göttlichen.

Am Tag der Eröffnung werden Besucher beteiligt: Sie können das Dodekaeder aus Ton plastizieren oder aus Papier zusammenkleben. Natalie Espinosa will mit ihren Arbeiten Menschen in ihrem Alltag und ihrer Gedankenwelt erreichen und einbinden. Die individuelle Interpretation und die Suche nach Sinnzusammenhängen soll Anlass zu weiterführenden Dialogen bieten. Nach dem Ende der Ausstellung wird die Skulptur in den Skulpturenpark des KunstHaus am Schüberg integriert.

Eröffnung: 16. Juni, 14 Uhr

 

Hans-Uwe Hähn

Holzschnitte und Zeichnungen 25.03. – 10.06.2012

„Die Arbeit des Holzschneiders bedeutet ihm immer auch Versenkung – in eine Sphäre, die hinter den vergänglichen Mustern der Welt erahnbar wird, in der alle Strukturen des Seins gleichsam aufgehoben scheinen. „Strukturen sind die Nahtstelle zwischen Materie und Geist“. Diese spekulative, quasi religiöse Seite seines Schaffens verbindet sich ganz fraglos mit einer hohen Materialsinnlichkeit und der formalen Präsenz seiner Formfindungen. Eine latente Suchbewegung, ein behutsames Ertasten des in Bild und Wort Unsagbaren ist diesen Holzschnitten eingeschrieben, – eine große Sehnsucht auch. Der epiphanische, kreative Augenblick als Ursprung der Kunst aber bleibt aufgehoben im Bild. Hans-Uwe Hähns Bilder zeigen, was uns entgeht, wenn wir ihn versäumen.“

Stefan Tolksdorf, Badische Zeitung

Die Eröffnung:  Sonntag 25.03.2012, 11.30 Uhr

Ort: KunstHaus am Schüberg

 

Thomas Diermann

Holzskulpturen 19.02. – 15.04.2012

„…Thomas Diermanns Arbeiten zeigen eine moderne Formensprache, die sehr reduziert und auf Wesentliches beschränkt ist. Dynamisch akzentuierte, senkrechte und waagerechte Achsen beherrschen das Geschehen und kantige, klar geschnittene Konturen strukturieren die Volumen. Nahezu alle Skulpturen vermitteln den Eindruck von Bewegung, je nachdem, wie die Achsen aufgebaut sind, ob es Schrägen gibt, Kurven oder Drehungen, ob Richtungswechsel abrupt oder sanft verlaufen, ob Durchbrüche und Löcher im Volumen vorhanden sind, die die kompakte Materialität des Werkstoffs aufheben zugunsten von räumlichen Wechselwirkungen.

Aussparungen, Leerstellen, Öffnungen – Thomas Diermann agiert in seinen Werken sehr oft gerade mit diesen Möglichkeiten des bildhauerischen Eingriffs in das kompakte Material, und er sieht dabei Positiv und Negativ als gleichberechtigte Formbedeutungen, die sich für den Betrachter oft erst beim Umschreiten der frei stehenden Skulpturen erfassen lassen. Damit ist ein weiteres wichtiges Merkmal der Arbeiten benannt, die durchaus keine explizite Schauseite besitzen, es sei denn, es handelt sich um Reliefs bzw. Wandarbeiten. Doch auch hier ist ein Abschreiten der Objekte möglich und vom Bildhauer intendiert, weil erst dadurch die volle Wirkung der korrespondierenden Wechselwirkungen innerhalb der jeweiligen Gestaltung erfahrbar wird…“

Dr. Dorothee Höfert (Kunsthalle Mannheim)

Die Eröffnung: Sonntag, 19.02.2012, 11.30 Uhr

Ort: Hauptkirche St. Jacobi, Jacobikirchhof 22, 20095 Hamburg, www.jacobus.de

Öffnungszeiten: Mo –Fr 11-17 Uhr , So 10 Uhr Gottesdienst

 

Hanswerner Kirschmann

Installation, Skulptur, Zeichnung 16.10.2011 – 18.03.2012

„Diese Arbeiten werden irgendwie nicht vertraut. Sie bleiben fremd. Es ist eine spröde eigenwillige Bildsprache, die scharf und nie geschmeidig ist; eine Kunst, die auf eine höchst eigentümliche Art und Weise geplantes und Nicht-planbares verbindet. (…)

Seine Formen kommen von der Zeichnung her (…). Aber was passiert, wenn eine solche Form, die in der Fläche entstanden ist, in Holz gesägt wird, wodurch der nächste Faktor hinzukommt; der Raum? Sie wird komliziert, es kommen Schatten hinzu; konkave und konvexe Formen ändern ihre Wertigkeit. Tiefe Löcher sind dunkler als weniger tiefe und schon entwickelt die Zeichnung sich in Richtung der Bildhauerei, die davon bestimmt wird, dass sie sich aus Flächen heraus entwickelt und sich also nie frei in alle Richtungen entfalten kann, (…). Das hier ist Kunst, die auf Bilder vertraut und stärker sogar, durch nichts von der Kunst ablenken will (…). Dieses Werk täuscht keine gesellschaftliche Relevanz vor. Das einzige, was dem Betrachter bleibt, ist die Konfrontation, direkt und ohne Wissen (…).“

Arie Hartog, Gerhard-Marcks-Haus, Bremen

Die Eröffnung: Sonntag, 16. Oktober, 11:30 Uhr

Ort: KunstHaus am Schüberg

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.