Archiv 2019

PostkartePelka Postkarte S1.

Ausstellung „Im Lichte des Tapirs“ von Florian Pelka   

Welches Tapir? Wir kennen dieses scheue Tier wohl kaum aus der Begegnung in der Natur. Wir kennen es noch weniger aus dem ikonografischen Inventar europäischer Kunstgeschichte. Von Deutungen und Symbolik unberücksichtigt, stapft es wieder in den tiefen Wald aus dem es kommt. Im Lichte kann hier allenfalls im Zwielicht sein. Was erwartet uns in der Malerei von Florian Pelka?

Im Wald der Motive und Malweisen, dem Versteckspiel von Metaphern und barer Materialästhetik ist uns die Begegnung mit Widersprüchen gewiss. Es eröffnen sich stets Erzählstränge – auf Lichtungen tritt das Thema eines Bildes urplötzlich hervor oder steht und wartet geduldig auf den suchenden Betrachter. So wird z.B. das Bild Tapirkönigin seinem Titel durchaus gerecht, indem wir unschwer eine aufrechte, in sich ruhende, leise lächelnde Frauengestalt ausmachen können, die mit ihrem Kopfschmuck eine Insigne ihrer Macht tragen mag. Doch die Verbindung mit einem Tapir ist kaum dazu angetan, uns von ihrer Herrschaftlichkeit zu überzeugen. Ein Tapir, bestimmt kein Totemtier der Schönheit, verrätselt eher wieder die Macht der majestätischen Ausstrahlung.

Doch das ist ein Gewinn. Wir stehen nicht vor einem grotesken Aufeinanderprallen völlig disparater Motive, die, plakativ vorgetragen, uns in postmoderner Beliebigkeit hinterlassen. Schon längst ist unser Auge auf ganz andere Spuren gestoßen. Der Kopfschmuck dieser Königin windet sich selbst mit großen Schwüngen aus einer eindeutig zuweisbaren Begrifflichkeit heraus in das Bildgeschehen. Ebenso hat sich das Tapir scheinbar aufgelöst in dem abstrakten Bildzentrum, das von flüssigen Verläufen, gestäubter Farbe, ja geworfenem Material dominiert wird. Hier regiert die Malerei. Wie gut, dieser poetischen Aufhebung aller Widersprüche gefolgt zu sein.

Der Künstler ist in der Lage, sich am Strand der Bilderflut aufzuhalten, sei es um gewaltige Szenen oder auch nur triviales Treibgut unserer aktuellen Zeit visuell zu montieren, mit den Mitteln der Malerei synergetisch zu arrangieren, emblematisch zu verdichten. Diese Malerei kann uns eine Betrachtungsweise mitgeben in den Alltag als ein Gefühl der fortwährenden Möglichkeit zur Gestaltung.

Postkarte Waschk-Balz WyrwolSeite 1

„FRAGMENTE“ von Doris Waschk-Balz und Ricarda Wyrwol

am Sonntag, den 18.08.2019 um 11.30 Uhr mit Einführung von Dr. Maike Bruhns.

Wie entstehen Skulpturen, wie korrespondieren Skulptur und Raum? Wie stehen unterschiedliche Skulpturen im Dialog miteinander, wie mit der Architektur des Raumes? Solche Fragen können sich ergeben, wenn man in diesen Spätsommertagen die Ausstellung der Künstlerinnen Doris Waschk-Balz und Ricarda Wyrwol im KunstHaus und dem angrenzenden Skulpturenpark besucht.

Beide Künstlerinnen zeigen im differenzierten Umgang mit aus dem Figürlichen entwickelten Skulpturen ausdrucksstark Haltungen, sensibel existenzielle Befindlichkeiten in Formen, Bezügen und Verhältnissen in den offenen Raum hinein. Dieses Unabgeschlossene, dieses Fragmentarische ist es dann, das bei beiden Künstlerinnen für die Betrachtenden im Nachvollzug eindrucksvolle Perspektiven ermöglicht.

Frau Dr. Maike Bruhns, die bekannte Hamburger Kunsthistorikerin wird auf der Vernissage eine Einführung in diese Ausstellung geben.

Die beiden Künstlerinnen sind zur Vernissage anwesend und werden an folgenden Sonntagen von 13-16 Uhr in der KunstHaus am Schüberg Galerie für Fragen und Begegnungen offen sein:  08. 9. und 15. 9.  sowie am 13. 10. 2019.

Herzlich Willkommen!

Ausstellungszeitraum : 18.08. –27.10.2019

Öffnungszeiten:  täglich 10.00 – 17.00 Uhr

Kaffeebar, Skulpturenpark ganzjährig geöffnet

Postkarte S.1 Strichneu KSI.ai

„Was könnte überhaupt der Sinn der Kunst sein, wenn es nicht die humanitäre Frage wäre, wenn sie nicht etwas liefern kann, was substantiell für den Menschen unentbehrlich ist“  (Joseph Beuys)

Das KunstHaus am Schüberg zeigt eine Chronik von 13 künstlerischen Positionen, die sich mit der humanitären Frage, so wie es Joseph Beuys formulierte, auseinandersetzen. Es werden zu dem Projekte vorgestellt, die in diesem Jahr vom KunstHaus am Schüberg im Hamburger Stadtraum realisiert werden. Eine Broschüre wird mit umfangreichem Bild- und Textmaterial in die Werk- Dokumentation einführen.

Zu Beginn werden die Klangkünstlerin EvaMaria Siebert und der Klangperformer Hans Schüttler auf unterschiedliche Weise vorhandene Skulpturen und Objekte in einen offenen musikalischen Raum erweitern.

Werk – Dokumentation: 05.05. – 11.08. 2019

Öffnungszeiten:  täglich 10.00 – 16.00 Uhr

Kaffeebar, Skulpturenpark ganzjährig geöffnet

Postkarte Di & Od

Ausstellung – INSPIRED BY NATURE oder Materie und Kunst 

von Anne Dingkuhn und Sabine Odensaß

vom 20.01. – 18.04. 2019

Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen,

Und haben sich, eh` man es denkt, gefunden…           Johann Wolfgang von Goethe

In der Thematik der Überlagerungen von Farb- und Zeichnungsströmungen korrespondieren die Arbeiten der beiden Künstlerinnen Anne Dingkuhn und

Sabine Odensaß miteinander.

Mit der Ausstellung INSPIRED BY NATURE im KunstHaus am Schüberg zeigen sie Werke, die sich immer wieder in fluider Weise mit dem Sujet Natur befassen oder gar wie auf natürliche Weise aus ihr herauszutreten scheinen.

Den Betrachter führen diese Kunstwerke gerade wegen ihrer Mehrschichtigkeit

der aufgetragenen Farb- oder Zeichenschichten zu einer Durchlässigkeit, die an eine atmende Lebendigkeit rührt.

Tauchen Sie in dieser Ausstellung ein, in einen Raum, wo Natur und Kunst ihre Mittlerinn die Materie von Pigmenten, Kohle, Graphit und Tusche nicht leugnen, sondern laut in den Vordergrund treten lassen, wie das Bildmotiv an sich.  

D.Heinemeier

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.