Mal angenommen…

Was wir nicht alles annehmen: Etwa, dass wir Menschen so dermaßen eigennützig sind, dass unser gesamtes Wirtschaftssystem darauf aufbauen muss. Oder, dass immer mehr Geld glücklicher macht.

Es gibt gute Gründe, das anzuzweifeln.

Was wir demgegenüber aber unbedingt annehmen sollten: Menschen sind nicht Mittel zum Zweck. Tiere auch nicht. Leben ist das höchste Gut. Das klingt doch einleuchtend, oder?

Warum sind dann derzeit 10 Mio. Menschen auf der Flucht und haben in der Regel rein gar keine Schuld an der Vertreibung? Und: Warum kostet das Kilo Grillfleisch bei uns dann lächerliche 2,79 Euro?

Die Jahreslosung für 2015: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zum Lob Gottes“ (Römer 15,7) klingt wie ein frommer Wunsch. Ist es auch, denn es liegt in der menschlichen Freiheit, anzunehmen oder abzulehnen. Auch 2.000 Jahre nach der Geburt Jesu folgen wir eben oft nicht seinem Vorbild; weder in der Kirche noch im eigenen Leben.

Wer das feststellt, kann schwermütig werden, resignieren, auf eine Demonstration von verängstigten Herkunftslandliebenden gehen,…

Oder das tun, was zur Kernbotschaft des Nazareners gehörte: Umkehren. Umkehren bedeutet: Gegen den Trend handeln, denken, leben. Nicht alles hinnehmen, aber Mensch und Tier als Gottes Schöpfung annehmen. Dafür gibt es selten Applaus, und oft scheint es in einer eher ablehnenden Welt vergebens.

Na und? Was bewirken denn die rechthabenden Realpolitiker? Die ängstlichen Fremdenfeinde?

Ich wünsche Ihnen ein annehmbares Jahr 2015.Vielleicht sogar ein Jahr, in dem Sie angenommen werden, wie Sie sind. Und es auch anderen gegenüber tun. Dadurch wird die Welt nicht gut, aber wenigstens für einige… genau,

Ihr

Pastor Andreas Kalkowski.

 

Bild: Fotolia

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